Der Wohnmobiltourismus in Deutschland boomt. Der schöne Sommer des vergangenen Jahres lockte wieder viele Wohnmobilisten in die Mittelweser-Region. Zurzeit gibt es ein Netz von rund 30 Plätzen mit entsprechender Infrastruktur, hinzu kommen kleinere Transitplätze und Campingplätze. Neu seit August vergangenen Jahres ist der Wohnmobilstellplatz „Am Landesberger Weserufer“, der in der zweiten Jahreshälfte bereits 378 Wohnmobile anlockte.
Die Belegungszahlen der einzelnen kommunalen Wohnmobilstellplätze, die von den Kommunen übermittelt wurden, haben wieder das vor Corona-Niveau erreicht und sehen wie folgt aus: In Nienburg wurden im vergangenen Jahr auf dem Stellplatz „Oyler Straße“ 5.319 Wohnmobile gezählt (2021: 3.491, 2020: 3.589, 2019: 5.044 Wohnmobile), auf der Nienburger Festwiese waren es 947 (2021: 97, 2020: 168 Wohnmobile). Damit besuchten im vergangenen Jahr 6.266 Wohnmobile die Weserstadt – ein Rekordergebnis. In Stolzenau „Am Löschplatz“ wurden 2.475, hier waren wegen Vorarbeiten zum Neubau der Weserbrücke über einen längeren Zeitraum große Teile des Platzes gesperrt, (2021: 3.500, 2020: 3.000, 2019: 2.500) Wohnmobile gezählt, auf dem Wohnmobilstellplatz „Leeser See“ in Leese 410 (2021: 500, 2020: 200, 2019: 500), in Hoya auf dem Stellplatz „Weserblick“ waren es 2.143 (2021: 1.767, 2020: 1.274, 2019: 1.991), in Petershagen 1.247 (2021: 1.502, 2020: 1.245, 2019: 2.105), in Thedinghausen am Schloss Erbhof 2.126 (2021: 1.052, 2020: 865, 2019: 969), in Bruchhausen-Vilsen an der Museums-Eisenbahn 2.221 (2021: 1.268, 2020: 1.779, 2019: 2.346), in Rehburg „Am Meerbach“ 1.227 (2021: 1.019, 2020: 1.046, 2019: 894), in Dörverden 690 (2021: 242, 2020: 500, 2019: 800), in Steyerberg 490 (2021: 325, 2020: 390, 2019: 300) und in Verden (Aller) 1.671 Wohnmobile (2021: keine belastbaren Zahlen, da zeitweise Parkgebühren ausgesetzt waren, 2020: 1.358, 2019: 1.431). Insgesamt wurden im Jahr 2022 21.344 Wohnmobile in der Mittelweser-Region gezählt. Für die anderen, meist kostenfreien Wohnmobilstellplätze und die Campingplätze in der Region liegen keine Zahlen vor.
Untersuchungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr (dwif, München 2018) belegen, dass Wohnmobile statistisch gesehen mit 2,4 Personen belegt sind und 50,50 Euro pro Person/Tag inklusive Stellplatzgebühren im Ort bzw. der Region lassen. Demnach flossen alleine bei den oben genannten Plätzen im vergangenen Jahr mehr als 2,59 Millionen Euro (2021: 1,79 Mio.) in die Region.
Einen Grund für die wachsende Beliebtheit des Wohnmobiltourismus in der Mittelweser-Region sieht Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser-Touristik GmbH, auch in den zahlreichen Marketingmaßnahmen. Eine Broschüre mit einer Auflage von mittlerweile rund 350.000 Exemplaren weist auf die Plätze der Region hin. Deutschlandweit werden regelmäßig die Reisemobilclubs angeschrieben, seit Jahren wird auf den Caravan-Messen in Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und Essen geworben, Pressemitteilungen landesweit versandt und die Reisemobil-Fachzeitschriften informiert. Hinzu kommen Social Media-Aktivitäten. Weiterhin sind die Mittelweser-Plätze in den Stellplatzführern des ADAC, Promobil, Reisemobil International und der Niedersächsischen Spargelstraße vertreten. Der Nienburger Wohnmobilstellplatz ist zusätzlich in den Stellplatzführern der Deutschen Märchenstraße und der Deutschen Fachwerkstraße enthalten. Über den Verein Deutsche Märchenstraße gibt es eine Kooperation mit der Marketinginitiative „Mein Platz“. Dort ist Nienburg ebenfalls schon länger vertreten. Die Stellplätze in Verden (Aller), Hoya und Rehburg-Loccum sind ab diesem Jahr ebenfalls dort vertreten. „Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Mundpropaganda“, weiß Fahrland, „zufriedene Gäste erzählen es weiter“.
Die kostenfreie Broschüre zu den Wohnmobilstellplätzen in der Mittelweser-Region gibt es bei der
Mittelweser-Touristik GmbH
Lange Str. 18, 31582 Nienburg
Tel. (05021) 917630, Fax (05021) 917640
info@mittelweser-tourismus.de
www.mittelweser-tourismus.de
Caravaningbranche: 14 Prozent weniger Neuzulassungen als im Vorjahr
2022 wurden in Deutschland rund 91.000 Reisemobile und Caravans neu zugelassen. Es ist das dritthöchste Ergebnis der Branchengeschichte – aber ein deutliches Minus (-14,3%) im Vergleich zu 2021. Im Vergleich zu damals wurden mit 66.507 Einheiten sogar 18,3 Prozent weniger Reisemobile neu zugelassen. Das Caravansegment bewegt sich dagegen mit 24.478 Neuzulassungen auf Vorjahresniveau (-1%). Hauptgrund für die niedrigeren Neuzulassungszahlen sind laut Caravaning Industrie Verband (CIVD) Lieferengpässe. Bei den Geldeingängen meldet die Branche allerdings das neunte Rekordjahr in Folge: 2022 lag der Jahresumsatz bei 14,03 Milliarden Euro (+0,5%). „Unsere Branche darf sich sehr glücklich schätzen, dass die Kunden trotz Pandemie, Inflation und allgemeiner Verunsicherung der Urlaubsform Caravaning treu bleiben“, sagt CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso. Wie in den Jahren zuvor geht der Verband daher optimistisch ins neue Jahr und geht weiter von einer hohen Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen aus.