Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) hat kürzlich die Übernachtungszahlen in gewerblichen Betrieben (ab zehn Betten) inklusive Camping in Niedersachsen für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Demnach hat sich der niedersächsische Tourismus weiter von den Corona-Auswirkungen erholt. Laut den Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) steigen die Übernachtungszahlen in Niedersachsen erneut. Dabei sorgt der weiterhin anhaltende Reisenachholbedarf für Zuwächse im gesamten Bundesland. In einzelnen Regionen liegen die Übernachtungszahlen bereits über denen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Dazu gehören Lüneburger Heide, Ostfriesland, Mittelweser sowie Unterelbe-Unterweser.
Das LSN teilt mit, dass die Zahl der angekommenen Gäste im Jahr 2023, im Vergleich zum Jahr 2022, um 10,2 Prozent auf über 15,04 Millionen angestiegen ist. Das Ergebnis lag damit um 2,5 Prozent unter dem Wert des Vor-Coronajahres 2019. In absoluten Zahlen kamen im Jahr 2023 insgesamt 380.000 Gäste weniger nach Niedersachsen als im Jahr 2019. Mit knapp 45,7 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023 wurde das Ergebnis des Jahres 2022 um 5,6 Prozent übertroffen. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019 mit über 46,2 Millionen Übernachtungen waren das annähernd 550.000 Übernachtungen weniger. Somit werden bei den Übernachtungen rund 99 Prozent des Rekordjahrs 2019 erreicht und bei den Ankünften rund 98 Prozent. Im Bundesländerranking belegt Niedersachsen weiterhin stabil den vierten Platz bei den Übernachtungszahlen. In sämtlichen Reisegebieten gab es im Jahr 2023 Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr 2022 sowohl bei der Zahl der angekommenen Gäste als auch bei der Zahl der gebuchten Übernachtungen.
Die Mittelweser-Region konnte das Jahr 2023 sogar mit einem Rekordergebnis abschließen – Der Marissa Ferienpark am Dümmer See wirkt sich positiv auf die Übernachtungszahlen im Landkreis Diepholz aus.
So meldet das Landesamt für die Mittelweser-Region (Landkreise Nienburg/Weser, Verden und Diepholz) im vergangenen Jahr 1.308.798 Übernachtungen (2022: 1.166.749 Übernachtungen). Das entspricht einem Plus von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gästeankünfte lagen bei 529.060 (2022: 483.471) und stiegen um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022. Vergleich 2019: 946.776 Übernachtungen und 447.400 Gästeankünfte.
Die Zahlen für die einzelnen Landkreise im Jahr 2023 sehen wie folgt aus:
Für den Landkreis Nienburg/Weser waren das 299.122 Übernachtungen und damit ein Plus von 7,9 Prozent (2022: 277.094). Die Gästeankünften stiegen um 3,9 Prozent auf 123.350 (2022: 118.742). Vergleich 2019: 299.792 Übernachtungen und 126.910 Gästeankünfte.
Der Landkreis Verden verbuchte 341.686 Übernachtungen (+10,8%) und 158.030 Gästeankünfte (+9,6%). Im Jahr 2022 waren es 308.408 Übernachtungen und 144.157 Gästeankünfte. Vergleich 2019: 348.129 Übernachtungen und 176.573 Gästeankünfte.
Im Landkreis Diepholz stiegen die Übernachtungszahlen auf 667.990 (+14,9%) und die Gästeankünfte um 12,3 Prozent auf 247.680. Im Jahr 2022 waren es 581.247 Übernachtungen und 220.572 Gästeankünfte. Hier ist zu berücksichtigen, dass sich durch die schrittweise Fertigstellung des Marissa Ferienparkes am Dümmer die Bettenkapazitäten im Landkreis in den letzten Jahren stark erhöht haben. Vergleich 2019: 298.855 Übernachtungen und 143.917 Gästeankünfte.
Die Stadt Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke wird in der nordrhein-westfälischen Statistik geführt, gehört jedoch touristisch gesehen zur Mittelweser-Region und ist Gesellschafterin der Mittelweser-Touristik GmbH. Hier wurde mit 102.270 Übernachtungen ein Plus von 5,8 Prozent zum Vorjahr erzielt. Die Ankünfte lagen bei 20.616 (+2,3%). Im Jahr 2022 waren es 96.624 Übernachtungen und 20.152 Gästeankünfte. Vergleich 2019: 117.827 Übernachtungen und 26.760 Gästeankünfte.
„Wir freuen uns, dass die Gästezahlen wieder steigen, der Tourismus ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für die Mittelweser-Region“, sagt Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser-Touristik GmbH. Im Jahr 2019 lag der Bruttoumsatz in unserem Gesellschafterbereich bei rund 223 Millionen Euro. Der Tourismus ist eine Querschnittsbranche, es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Deshalb lohnen sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in tourismusbezogene Infrastruktur, Projekte und die touristische Vermarktung. Von der lokalen Infrastruktur profitieren Gäste, Einheimische und Unternehmen vor Ort“, so Fahrland abschließend. Seit 2003 stiegen die Übernachtungszahlen in der Mittelweser-Region mit der Stadt Petershagen stetig von rund 470.000 auf mehr als 1,3 Millionen in 2023. Hinzu kommen Übernachtungen bei Privatvermietern, die jedoch vom Landesamt für Statistik Niedersachsen nicht erfasst werden.