Einen regelrechten Boom bescherten die 346.811 Gäste (+ 10 %) im vergangenen Jahr den Jugendherbergen im hohen Norden. Insgesamt 1.064.319 Übernachtungen zählte der gemeinnützige Landesverband Nordmark des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) in seinen 40 geöffneten Jugendherbergen in 2023.
„Unser Jahresergebnis ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass wir vier Jugendherbergen weniger in Betrieb hatten als vor der Pandemie“, ordnet Landesverbands-Geschäftsführer Stefan Wehrheim ein. Drei Jugendherbergen dienen weiterhin anderen sinnstiftenden Sondernutzungen und beherbergen z.B. Geflüchtete. Nach ihrem Einsatz als Impfzentrum wurde die Jugendherberge Bad Oldesloe im April 2023 endgültig geschlossen. Doch trotzdem wurden in Summe mehr Übernachtungen mit den geöffneten Jugendherbergen erzielt. Mehr noch: Bereinigt um die geschlossenen Häuser verzeichneten die Jugendherbergen im Norden ein Übernachtungs-Plus von zwei Prozent im Vergleich zu 2017.
Welche Gästegruppen reisten?
Die Klientel war in 2023 wieder gewohnt bunt. Wie in 2022 stammten überdurchschnittlich viele Übernachtungen (knapp 48 %) allein von Schulklassen und Hochschulgruppen. „Hier spüren wir weiterhin einen Nachholeffekt“, so Wehrheim. „Soziales Lernen steht nach den Einschränkungen der Corona-Zeit weit oben auf der Agenda der Schulklassen.“ Auch Familien (rund 19 %), junge Seminar-, Musik- & Sportgruppen (ca. 15 %), Freizeitgruppen (gut 9 %) sowie Paare und Alleinreisende (gut 9 %) reisten in 2023 gern in die Jugendherbergen im Norden. Offensichtlich teilen zudem immer mehr Menschen die Werte der Jugendherbergsidee: Der mitgliederbasierte DJH-Landesverband Nordmark e.V. verzeichnete einen Zuwachs um 1,5 Prozent auf über 180.000 Mitglieder.
Übernachtungsentwicklung in den Bundesländern
In den drei Bundesländern, in denen der DJH-Landesverband Nordmark e.V. aktiv ist, erzielte er folgende Ergebnisse:
- Hamburg: 182.865 Übernachtungen (+ 13,4 %), 72.299 Gäste
- Schleswig-Holstein: 783.730 Übernachtungen (+ 1,9 %), 243.880 Gäste
- Niedersachsen: 97.724 Übernachtungen (+ 4,9 %), 30.632 Gäste
Rekordverdächtige Vorbuchungslage
Der Ausblick bleibt bisher erfreulich: Mit rund 900.000 bereits gebuchten Übernachtungen für 2024 lag der diesjährige Jahresstart deutlich über dem Niveau anderer Jahre. „Wir hoffen, dass unsere Gäste uns auch in Zeiten von Inflation treu bleiben“, sagt Stefan Wehrheim. „Wir halten – trotz leicht gestiegener Preise – an unserer insgesamt kostendeckenden Preispolitik fest.“