Mit dem vom Ministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projekt „E-Mobilität in See- und Sportboothäfen“ (EMobiSS) will die Nordseeheilbad Borkum GmbH (NBG) als Projektträger einen grundlegenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Freizeitsektors auf dem Wasser in der niedersächsische Nordsee-Küstenregion leisten. Allen Küstenlandkreisen, der Stadt Wilhelmshaven sowie Neuwerk im Nationalpark „Hamburgisches Wattenmeer“ ist eine klimaneutrale Mobilität auf dem Wasser ein großes Anliegen, weitere Gebietskörperschaften sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Göran Sell, Geschäftsführer der NBG betont die Bedeutung des Engagements: „Deutschland hat sich mit der Sylter Erklärung der trilateralen Wattenmeerkonferenz von 2010 verpflichtet, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Wir sehen uns als Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer und des Nationalparks „Niedersächsisches Wattenmeer“ in der Verantwortung, die Voraussetzungen für eine klimaneutrale Sportschifffahrt zu schaffen“. Um mit dem Vorhaben eine Transformation zu fossilfreien Antrieben zu unterstützen, sollen weitere Standorte an der Küste von der Ems bis zur Elbe in die Projektarbeit eingebunden werden.
Projekt für eine klimaneutrale Sportschifffahrt
Hauptziel des Projektes ist die Ermittlung potenzieller Standorte zum Aufbau einer maritimen Ladeinfrastruktur sowie die Konzeptionierung eines flächendeckenden Ladenetzes entlang der niedersächsischen und hamburgischen Wattenmeerküste. Für eine größtmögliche Auslastung sollen die Standorte perspektivisch auch von kommerziell betriebenen Wasserfahrzeugen im Hafen und bestenfalls zugleich von PKW landseitig genutzt werden können. Für batteriebetriebene Wasserfahrzeuge sollen machbare Streckenlängen zwischen Standorten ermittelt werden, um sukzessive die Möglichkeit einer Fahrt von der niederländischen Emsmündungsseite bis zum Nord-Ostsee-Kanal zu gewährleisten. Die hierbei ermittelten Standorte werden kategorisiert und bei Projektabschluss in Standortkarte für potenzielle Nutzer zu Verfügung gestellt. Projektleiter Lukas Hoppe vom Dienstleister GP JOULE unterstreicht die Herausforderungen: „Die verschiedenen Anforderungen, vom Hochwasserschutz bis zu den unterschiedlichen Nutzergruppen, erfordert sorgfältige Planung und Koordination.: Die Standorte müssen hochwasser- bzw. sturmflutgeschützt sein, sie unterliegen überwiegend dem Tideneinfluß und sie adressieren zudem unterschiedliche Nutzerkreise, wie Motor- oder Segelbooteigner, ggf. die kommerzielle Schifffahrt im Hafen, sowie das Laden von Privat-PKW.“
Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung
Neben der technischen Auslegung steht auch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der Küstenregion im Fokus des Projektes. Federführend hierbei ist der Projektpartner Mellumrat, welcher als gut vernetzter Akteur zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern vermittelt. Mathias Heckroth, Geschäftsführer des Mellumrates sieht sogar Chancen, dass das Vorhaben in der gesamten Wattenmeerregion Schule machen wird: „Im trilateralen Weltnaturerbe Wattenmeer nehmen wir gern eine Vorreiterrolle ein und zeigen, dass fossilfreie Mobilität in diesem anspruchsvollen Wassersportrevier etabliert werden kann.“