Seuchen haben die Menschen und ihre Zivilisation zu allen Zeiten bedroht und dadurch entscheidend geprägt. Die dramatischen Ausbrüche in der Vergangenheit sind für immer im kulturellen Gedächtnis der Menschheit verankert. Der Siegeszug der Medizin hat diesen Krankheiten - zumindest in den Industrieländern - für einige Zeit Einhalt geboten. In den weniger entwickelten Regionen der Welt waren und sind sie bis heute eine große Gefahr. Doch auch bei uns droht die Rückkehr alter und die Einschleppung neuer, bislang auf andere Erdteile beschränkter Erreger. Dieses immense Gefahrenpotential führt uns die derzeitige Ausbreitung des bisher unbekannten Coronavirus (SARS-CoV-2) in aller Deutlichkeit vor Augen. Die Bekämpfung dieser Krankheiten und die Etablierung wirksamer Infektionsschutzmaßnahmen werden zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zählen.
Im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim wird noch bis zum 1.5.2022 in einer großen, hochgradig inszenierten und weltweit einmaligen Sonderausstellung die Kultur- und Naturgeschichte der Seuchen zu sehen sein, einschließlich aktueller Herausforderungen und Lösungsansätze der modernen Medizin. Dabei werden sowohl großartige Kunstwerke und historische Objekte gezeigt, als auch modernste Präsentationsformen wie Walk-In-Areas und Hologramme genutzt, um die Besucher in die Vergangenheit zu entführen oder Zeuge modernster Entwicklungen werden zu lassen. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit führenden medizinischen Einrichtungen wie der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.
Weitere Informationen gibt es unter www.seuchen-ausstellung.de.