Unter Einhaltung der vorgeschriebenen Besucherzahl sowie der Abstands- und Hygieneregeln hat die Glashütte Gernheim wieder geöffnet. Sand, Soda und Kalk – die Rohstoffe, aus denen Glas gemacht wird, sind bis heute dieselben geblieben. Ansonsten hat sich bei der Glasherstellung vieles in den letzten 700 Jahren verändert, seit die ersten Waldglashütten an der Weser entstanden. In Petershagen am Ufer der Weser liegt Gernheim – ein Fabrikort aus dem frühen 19. Jahrhundert. Heute noch erhalten sind Arbeiterhäuser, die ehemalige Fabrikanten-Villa, die Verwaltung, ein Wirtshaus, die Korbflechterei mit der Fabrikschule und das Wahrzeichen Gernheims: der kegelförmige Glashüttenturm von 1826. Der historische Schmelzofen wurde rekonstruiert und für die Schauproduktion mit neuer Technik ausgestattet. Glasmacher fertigen mit der Pfeife wie vor 100 Jahren aus glühend heißer Masse Gläser und Flaschen. Ein Schleifer und Graveur veredelt die Gläser nach dem Erkalten. Im Museumsladen werden die Stücke verkauft. Die Dauerausstellung stellt die Stationen der Glasherstellung vor und informiert über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Gernheimer Beschäftigen und ihrer Familien und bietet einen Rundgang durch die Glasgeschichte von 1800 bis in die Gegenwart.
Weitere Informationen:
Westfälisches Industriemuseum
Glashütte Gernheim
32469 Petershagen/Ovenstädt
Tel. (05707) 93 11-0
www.lwl-industriemuseum.de