Ab dem 13. Februar 2024 präsentiert das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg eine Kabinettschau im Prinzenpalais, die sich dem Wald als Bildmotiv in der Kunst widmet.
Lange Zeit galt der Wald vor allem als Ort von Gefahren. Mit dem Beginn der Romantik am Ende des 18. Jahrhunderts und der fortschreitenden Industrialisierung wurden die Waldflächen zunehmend erschlossen. Als Sehnsuchts- und Rückzugsort idealisiert, bildete der Wald nun einen Gegenpol zur industriell-urbanen, maschinengetriebenen Zivilisation. Beginnend mit der Wilhelminischen Ära, aber vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde der „deutsche Wald” instrumentalisiert und als Projektionsfläche nationalistischer, rassistischer und biologischer Auffassungen genutzt. In den 1950er und 60er Jahren diente er vor allem als romantisches Postkartenidyll und als Kulisse von Heimatfilmen. Spätestens seit den 1980er Jahren nutzen kritische Stimmen den Wald immer wieder als Sinnbild für Umweltzerstörung und Klimawandel.
Durch die vielfachen Zuschreibungen, die der Wald erfuhr, spielte er in unterschiedlichsten Kunstgattungen eine Rolle. Seit der Romantik findet sich die tiefe Verbundenheit mit dem Wald – sei es emotional, symbolisch oder kulturell – nicht nur in unzähligen Märchen, Mythen und Erzählungen, sondern auch als Bildmotiv in der Kunst wieder. Somit wurde der Wald zu einem eigenständigen künstlerischen Thema, das auch von den in der Kabinettschau vertretenen Künstler:innen häufig aufgegriffen wurde. Die Kabinettschau im Prinzenpalais vereint Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert und lädt die Besucherinnen und Besucher zu einem malerisch-poetischen Spaziergang ein.
Weitere Informationen zur Kabinettschau gibt es unter www.landesmuseum-ol.de