Ursula Heise und Agnes Klare, Heimatverein, Wellen 2024 Detail Wollweberei, © Heise
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Ein­la­dung zur Pres­se­kon­fe­renz


Am 9. Juni eröffnet im Rasteder Prinzenpalais die Ausstellung "GIB STOFF. Facetten der Textilkunst" mit Werken von Gabriele Böger, Anja Fußbach, Dörte Putensen und Stephanie Ritterhoff.

Pressegespräch mit Vorbesichtigung:

  • Donnerstag, 6. Juni 2024
  • 11 Uhr
  • Ort: Palais Rastede, Feldbreite 23, 26180 Rastede (Parkplätze gegenüber)

Anwesend sind
Gabriele Böger, Künstlerin
Anja Fußbach, Künstlerin
Dörte Putensen, Künstlerin
Stephanie Ritterhoff, Künstlerin
Birgit Denizel, Projektleitung Residenzort Rastede GmbH
Gerhard Haß, 1. Vorsitzender des Heimatvereins

 

GIB STOFF. Facetten der Textilkunst

9. Juni – 25. August 2024
Palais Rastede

Vier Künstlerinnen aus Bremen und Oldenburg – Gabriele Böger, Anja Fußbach, Dörte Putensen und Stephanie Ritterhoff – schaffen im Rasteder Prinzenpalais ein spannendes Zusammenwirken textiler Kunst. Tradierte „Handarbeiten“ wie Nähen oder Sticken sind für sie sowohl Impulsgeber als auch künstlerisches Ausdrucksmittel. So unterschiedlich die vier Werkgruppen sind, so faszinieren sie gleichermaßen durch ihre sinnliche Präsenz.

Textilkunst ist angesagt
In der aktuellen Kunst wird gestrickt, gewebt, getuftet – Garn, Wolle und Stoff sind als Ausgangsmaterial in der bildenden Kunst spürbar „angesagt“. Besucht man unsere großen Ausstellungshäuser oder die internationalen Messen, umfasst das Spektrum textiler Kunst inzwischen alle Gattungen – von zweidimensionalen Bildschöpfungen über Plastik bis hin zu raumgreifenden Installationen. Im Rückblick ist Textilkunst eine relativ junge Gattung. Bis in das 20. Jahrhundert hinein galt das Weben, Nähen und Sticken als sogenannte „angewandte Kunst“, die dem Gestalten von Tapisserien und Vorhängen oder – noch einfacher – unserer Kleider galt. „Handarbeiten“ gehörte zur bürgerlichen Ausbildung junger Frauen. Derartig stereotype Vorstellungen prägte sogar noch das Bauhaus, das die Frauen trotz seiner betont progressiven Ausrichtung in die Textilgestaltung drängte. Mit der Fiber Art-Bewegung der 1960er und´70er Jahre emanzipierte sich das künstlerische Gestalten von der angewandten Kunst. Inzwischen scheinen sich die Grenzen beider Gattungen aufgelöst zu haben.

4 zeitgenössische Positionen aus dem Nordwesten
Alle vier Teilnehmerinnen der Ausstellung wurden im Nordwesten geboren oder leben und arbeiten in der Metropolregion Nordwest.

Gabriele Böger, geboren in Oldenburg, schafft dreidimensionale Fantasiewesen und Lebensformen, denen als Behausung auch gerne ausgediente Koffer dienen. Nachdem die Einzelteile vernäht und durch Bindemittel gefestigt sind, werden sie mit Aquarellfarben koloriert. Die Künstlerin, deren Laufbahn mit einem Studium im Fach Textildesign an der Fachhochschule Hannover ihren Anfang nahm, ist in Rastede keine Unbekannte. 2011 erhielt sie den Kunstpreis der Gemeinde Rastede und überdies schuf sie Illustrationen für eine Inszenierung des Theaters Orlando.

Anja Fußbach, geb. in Soltau, karikiert auf subversive Weise kulturelle Phänomene und den alltäglichen Wahnsinn unserer Gesellschaft. Sie stickt auf Seide, häkelt und mixt in ihre Arbeiten gerne auch skurrile Flohmarktfunde hinein. Die Ergebnisse sind gleichermaßen schrill und anarchistisch wie tiefsinnig und poetisch. Eigens für die Ausstellung hat die Wahlbremerin großformatige Teppiche mit der „Tuft Gun“ geschaffen, einer tragbaren Nähmaschine, welche die Wolle wie eine Maschinepistole in Gewebe schießt.

Dörte Putensen, geboren in Schwerin, war als studierte Maskenbildnerin an prominenten Häusern wie dem Nationaltheater Mannheim oder dem Staatstheater Mainz tätig, bis sie sich der bildenden Kunst zuwandte. Überaus experimentierfreudig kommen bei ihr Stoffreste und Garne unterschiedlichster Beschaffenheit zum Einsatz. Während die collagenhaft zusammengefügten Stoffe wie gemalt erscheinen, gleicht ihr jüngstes Fadenspiel dem Zeichnen mit angespitzten Buntstiften. Ein lebensgroßes Porträt von Frida Kahlo, das beide Techniken in sich vereint, wurde jüngst mit einem Publikumspreis ausgezeichnet.

Stephanie Ritterhoff, geboren in Jade, befasst sich aktuell mit dem Absteppen eines mehrlagigen Textils, dem sogenannten Quilting. Stich für Stich lässt sie ein dezentes Muster entstehen, das sich über die gesamte Stoffoberfläche zieht. Mit weiteren aufgenähten Elementen, Pailletten oder Perlen, erzielt die Kunststickerin eine reliefhafte Plastizität. Stephanie Ritterhoff hat sechs Semester an der International School for Textile Arts gelernt. Dass beim Handarbeiten gleichzeitig mehrere Gehirnregionen aktiv sind, visualisiert sie mit der Serie der „Gehirne“.

Broschüre
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Broschüre, welcher die Arbeit und künstlerische Laufbahn der einzelnen Künstlerinnen näher vorstellt (Verlag Isensee, Oldenburg)

Residenzort Rastede GmbH

Birgit Denizel
Schloßstraße 29
26180 Rastede
Telefon: 0 44 02 – 86 38 55 0

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