Bild für Einladung Pressegespräche, © noraismail - stock.adobe.com
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Ein­la­dung zum Pres­se­ter­min


Das Museum für textile Kunst e.V. lädt zum Pressetermin ein:

  • 10. Februar 2023
  • 11 bis 18 Uhr
  • Museum für textile Kunst e.V.

Aufwändigste Handwerkskunst, glamouröse Haute Couture, minderwertige Massenware – auf 80 qm² zeigt das Museum für textile Kunst e.V. vom 11. Februar bis zum 31. August 2023 die Entwicklung der Mode in Korrelation mit der industriellen Textilproduktion letzten 250 Jahre. Die Textilindustrie gilt als Ausgangspunkt der industriellen Revolution. Sie brachte die Mode in alle Gesellschaftsschichten und erschuf gleichzeitig neue Statussymbole der Eliten, sie erweiterte die Vielfalt der Stoffe und Farben enorm, aber Mensch und Natur müssen dafür einen giftig hohen Preis zahlen. Den Stellenwert von Textilien für den Menschen bringt Erika Knoop, die Kuratorin der Ausstellung folgendermaßen auf den Punkt: „Textil ist Kleidung und Kleidung ist eine zweite Haut unddiese Haut darf kein Schrott sein.“

Die Zeitreise der Ausstellung beginnt chronologisch mit einem handbestickten Justaucorps und einer Robe à la Française aus Seidentaft. Die aufwendig gearbeiteten Stoffe des Rokokos sind noch reine Handarbeit und ausschließlich der oberen Gesellschaftsschicht vorbehalten. Weiter geht es mit der Automatisierung der Textilherstellung durch die Erfindung des lochkartengesteuerten Jacquard-Webstuhls 1805. Die Stoffe wurden nun günstiger und die daraus resultierende neue Eleganz des Bürgertums zeigen Kleider der Gründerzeit und des Jugendstils. Einzigartige Haute-Couture-Modelle, wie ein langes Abend-Cape von Madame Grès und ein Mantelaus US-Dollar-Noten des Sängers Christof Stein-Schneider (Fury in the Slaughterhouse) machendeutlich, wie die „gehobene Schneiderei“ eigene Kunstwerke schaffte. Über die Prêt-à-Porter und systematisch aufgebaute Modemarken der breiten Masse geht es zu den heute allseits gegenwärtigen Fast-Fashion-Marken wie H&M, Zara oder Primark u.w. und deren Wegwerfkleidung. Am Ende des Ausstellungsrundgangs symbolisiert ein Kleidermüllberg den globalen Albtraum, aus dem es dringend einen Ausweg zu finden gilt.

Das Museum für textile Kunst e.V. in Hannover-Kirchrode ist eingemeinnütziger Verein. Er wird ehrenamtlich betrieben und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Eintrittsgeldern. Das Museum wird vom Kulturbüro der Landesshauptstadt Hannover und institutionell gefördert.

Museum für textile Kunst e.V.

Erika Knoop
Borchersstr. 23
30559 Hannover
Telefon: 0177 6765045

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