Morisse Kirche, © Sven Adelaide
© Sven Adelaide

Ein­la­dung zum Pres­se­ge­spräch


Der Residenzort Rastede lädt zum Pressegespräch ein, um über die neue Ausstellung "Rastede Historisch - Ein Zeitreise in Bildern" zu informieren und gleichzeitig um die Unterstützung der Bevölkerung bitten:

  • Montag, 22. Juli
  • 11 Uhr
  • Palais Rastede, Feldbreite 23, 26180 Rastede

Anwesend sind: 

  • Anneke Schipper, Gemeinde Rastede, Fachbereichsleitung Kultur, Jugend, Schule, Sport
  • Holger Piwowar, Geschäftsführung Residenzort Rastede GmbH
  • Birgit Denizel, Projektleitung Residenzort Rastede GmbH
  • Britta Lottmann, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Residenzort Rastede GmbH 

Ab dem 5. September werden im Palais Rastede Ortsansichten aus der Zeit um 1900 präsentiert. Dabei wird das Publikum gebeten, sich mit Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Fotografien oder Postkarten zu beteiligen. DerAufruf richtet sich an Bildbesitzer des gesamten Nordwestens.

Namhafte Maler wie Hugo Duphorn, Paul Müller-Kaempff, Wilhelm Morisse oder auch Franz Radziwill haben Rasteder Ansichten als Bildmotive gewählt. Aus heutiger Perspektive lassensichihreWerke als Zeugnisse der Ortsgeschichte betrachten. Folgend einige Beispiele.

Das Ölbild „An der Rasteder Kirche“ von Wilhelm Morisse (1870–1936)ist mit seinen Maßen von 34 x 25 cm zwar überaus kleinformatig und zudem undatiert, doch bietet es einen dokumentarischen Rückblick auf die Geschichte des wohl prominentesten Gebäudes der Gemeinde. Im Bild besitzt die 1059 erbaute St.-Ulrich-Kirche noch einen überdachten Eingang und eine Außentreppe, die inzwischen allerdings verschwunden sind. 1959, im Zuge der Renovierung zum 900jährigen Jubiläum des Bauwerks, wurden der Eingang in den Turm verlegt und der Aufgang zum „erbgroßherzoglichen Stuhl“ abgerissen. An die Stelle des Tür wurde das farbige Glasfenster des Kirchenfenstermalers György Lehoczky gesetzt, das den heiligen Ulrich zeigt und somit nicht älter als 65 Jahre ist.

Manche Ortsansichten sind weniger einfach zu lokalisieren. Franz Radziwill (1895–1983), der sich 1921 im Seebad Dangast niederließ, malte 1944 die „Landschaft bei Lehmden“. Das Ölgemälde zeigt einen Weg am Rande eines Getreidefeldes. Im Hintergrund ist inmitten hoher Bäume ein Haus zu entdecken. Angesichts der geneigten Zweige und des düsteren Himmels scheint sich ein Gewitter anzukündigen.

Dass Künstler den Ort Rastede als Bildthema wählten, ist nicht selten darin begründet, dass sie den Oldenburger Landesherren sehr verbunden waren. Paul Müller-Kaempff (1861–1941) wurde als Sohn des Leibarztes des Großherzogs Paul Friedrich August (1783–1853) in der Huntestadt geboren, war nach seinem Studium der Malerei in Berlin und Düsseldorf Mitbegründer des Oldenburger Künstlerbundes und gewann 1905 den Plakatwettbewerb für die Oldenburger Landes-, Industrie- und Gewerbeausstellung. Zur Entstehungszeit der Zeichnung, welche die Ostfassade des Rasteder Schlosses zeigt, war der Ort noch großherzogliche Sommerresidenz und als „Oldenburger Sanssouci“ bekannt.

Zu den wichtigsten Oldenburger Fotografen jener Zeit gehörte Franz Titzenthaler (1837–1900), der in der Huntestadt 1886 seine „Photographisch-artistischen Anstalt“ eröffnete. Mit Mappenwerken von Ansichten aus Oldenburg und der Umgebung machte er sich schnell einen Namen. 1890 wurde Titzenthaler mit der Auszeichnung „Großherzoglich-Oldenburgischer HofPhotograph“ geehrt. Acht Aufnahmen von Rastede aus dem Jahr 1886 werden zu sehen sein.

Eröffnet wird die Ausstellung pünktlich zum „Ellernfest“, das alljährlich am zweiten Wochenende im September stattfindet. Anlass ist die Wiederherstellung des von Paul Friedrich August 1842 angelegten Ellernteichs, der, nachdem er trocken fiel, 1976 auf ein Neues bewässert wurde. Hugo Duphorn (1867–1909) oder Ludwig Fischbeck (1866-1954) schufen großformatige Ansichten des beliebten Gewässers, das in Bildern ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Mit ihrem dokumentarischem Charakter zeigt die Ausstellung, wie vertraute Plätze, Gebäude oder Straßen noch vor rund einhundert Jahren ausgesehen haben. Ein Konvolut von Bildern stammt aus dem Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, weitere Leihgaben stammen aus öffentlichem und privaten Besitz. Darüber hinaus könnte der Aufruf an die Bevölkerung, in die Ausstellung ein Bild aus dem privatem Eigentum als Leihgabe einzubringen, den Veranstaltern sowie dem Publikum noch manche Entdeckung bescheren.

Begleitprogramm
Über die Anekdoten, Geschichten und Sagen zu den einzelnen Orten wird im Rahmen des Begleitprogramms in öffentlichen Sonntagsführungen sowie einer Lesung des Oldenburger Kunsthistorikers Dirk Meyer berichtet. Termine folgen unter www.rastede-touristik.de

Öffentlicher Aufruf
Interessierte, die sich als Leihgeber mit einem Gemälde, einer Grafik oder Postkarte aus der Zeit um 1900 beteiligen möchte, werden gebeten per Post oder per E-Mail bis zum 5. August ein Foto mit Informationen sowie Bildmaßen zu senden oder das Werk in der Zeit vom 20.–22. August, jeweils 14–17 Uhr, zur Besichtigung ins Rasteder Palais, Feldbreite 23, zu bringen.

Adresse/Ansprechpartnerin:
Residenzort Rastede GmbH
Projektleitung Birgit Denizel M.A.
Schloßstraße 29, 26180 Rastede
E-Mail b.denizel@residenzort-rastede.de 

Residenzort Rastede GmbH

Birgit Denizel
Schloßstraße 29
26180 Rastede
Telefon: 0 44 02 – 86 38 55 0

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