Drei Infoterminals für Hameln, © Hameln Marketing und Tourismus GmbH
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Drei In­fo­ter­mi­nals für Ha­meln


Individualreisen haben nicht erst seit der Corona-Pandemie zugenommen. Der Trend zur Individualisierung statt Gruppenreisen zeichnet sich im Tourismus schon länger ab. Genauso entwickelt sich einhergehend die digitalisierte statt analoge Kontaktaufnahme in allen Stufen der sogenannten „Customer Journey“ stärker heraus. Bei der Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT) ist die Digitalisierung touristischer Angebote deshalb schon länger ein Schwerpunktthema. Als erweiterter Service wurden jüngst „digitale Infopoints“ vor dem Infocenter Hameln, im Einfallsbereich der Emmernstraße und vor dem Weserbergland-Zentrum Hameln installiert. Ziel ist, Informationen und Besucherlenkung rund um die Uhr (24/7) an Anlaufstellen der Hamelner Innenstadt anzubieten. Gelder zur Umsetzung des Vorhabens wurden über das Landes-Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ bewilligt.

Über die Terminals werden wichtige touristische Informationen über Hameln wie: Veranstaltungen, Erlebnis-Angebote, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Gastronomie dargestellt. Die dynamischen Daten werden in Echtzeit aus der HMT-Datenbank eingespeist und sind damit ständig aktuell! Weiterhin gibt es Infos zur Rattenfängersage, Freizeittipps für die Region sowie die Wettervorhersage.

Bei einer Begehung zur Standortfindung für die digitalen Infoterminals mit Entscheidern aus mehreren Abteilungen des Rathauses sowie der HMT, wurden einige schöne Optionen ausgeschaut, zeigten aber bei näherer Betrachtung partielle Nutzungskonflikte auf. Bei den Standortfragen für die Displays waren auch der Zugang zu Strom und Internet wichtige Aspekte.

Die Standorte vor dem Infocenter, der Emmernstraße (Höhe Bäckerei Metzger) und zwischen Theater und Weserbergland-Zentrum wurden schließlich als geeignet ausgemacht. Die Firma tis touristik-informations-systeme GmbH, aus Mogendorf/Westerwald, vertreten durch Martin Löw, bekam nach der Ausschreibung schon im Juni den Zuschlag. Allein in Deutschland hat die Firma 140 solcher Points aufgebaut. Im Folgendem beriet sie beim Aufbau der Präsentations-Inhalte. Zukünftig sorgt sie für den laufenden Support und die statistische Auswertung.

Martin Löw lieferte ebenfalls wichtige Argumente zum Thema Energie-schonende Terminals, die in einen Ruhemodus fallen und erst voll aktiviert werden, wenn jemand davorsteht und auch insgesamt einen geringen Energieverbrauch vorweisen. Auch die Beleuchtungsintensität wird grundsätzlich auf einer geringen Stufe laufen. Die Steuerung der verbauten LED-Technik mit Lichtsensor zur automatischen Anpassung an Helligkeit, ermögliche diese Feinjustierungen, so Löw. Auch die gute Auflösung von 1920 x 1080 Full HD helfe. Der Hochleistungsrechner arbeitet verlässlich innerhalb einer temperaturspanne von –20 bis + 60 Grad C. Weiterhin gilt er als nachhaltig, da alle Komponenten einzeln reparabel und/oder austauschbar sind.

„Bei der Installation in der Emmernstraße hatten wir das „Glück“, das Terminal kurzzeitig mittels einer Powerbank mit Strom zu versorgen. Dabei konnten wir den Stromverbrauch (Monitor auf höchste Stufe / 4.000 nits) genau messen. Im Ruhezustand (Terminal wird nicht bedient) verbraucht das Terminal 140 Watt. Sobald es bedient und Rechner-Leistung genutzt wird, steigt der Energieverbrauch auf 160 Watt. Wird das Terminal in den Sommermonaten bei hohen Außentemperaturen genutzt kann der Stromverbrauch bis auf 200 W ansteigen, da sich dann bei Bedarf der Lüfter noch zuschaltet“, sagt Löw. Derzeit werden die Terminals zur Energieeinsparung von 22:30 Uhr bis 07:00 Uhr auf ein technisch notwendiges Minimum heruntergefahren.

Die Maße der Terminals sind: H/B/T. H: 225 cm x B: 90 cm x T: 25 cm, mit einem integrierten 55“ Touch-Display. Komfortable Bedienung für Rollstuhlfahrer: Die Montage erfolgte so, dass das Unterfahr-Maß von 65 cm für einen Rolli eingehalten werden kann und durch eine visuelle Absenkung des Screens ist die Bedienung relativ komfortabel.

Die Bauanträge wurden im Juli eingereicht. Die Realisierung war bis November avisiert. Sowohl baulich als auch inhaltlich waren hier einige Vorarbeiten seitens der HMT nötig. Der zeitliche Ablauf hinsichtlich Auftragsvergabe, Lieferung und Verbauung innerhalb des Förderzeitraums war durchaus sportlich, so der HMT-Geschäftsführer, Harald Wanger. Bis zum 31. Dezember 2022 musste diesbezüglich alles abgeschlossen sein.

„Insgesamt ist es wichtig, mehrere Informations-Plätze anzubieten, da ein Veränderungsprozess weg von Gruppen- und Busreisen mit zentralen Einstiegen in Hamelns Altstadt hin zu mehr Individualität im Hinblick auf Verkehrsmittelwahl, Laufwege und -zeiten festzustellen ist“, sagt Harald Wanger. Deshalb habe die HMT zusätzlich verschiedene Seiten mit dynamischen Inhalten mit einem QR-Code versehen, damit sind die Inhalte schließlich sogar „to-go(!)“, so der HMT-Chef.

Zum Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“:

Das Programm richtet sich an von der Corona-Pandemie erheblich betroffene Kommunen, die ein reserviertes Budget von der Verwaltungsbehörde EFRE und ESF im Sofortprogramm zugeteilt bekommen haben. Ziel ist es, neue Nutzungen und Aufenthaltsqualitäten in der Innenstadt und/oder Ortskern im Grund-, Mittel- oder Oberzentrum zu ermöglichen, Beiträge zur Digitalisierung und Klimaschutz zu leisten und der Gefahr einer zunehmenden Verödung der Innenstädte entgegenzuwirken - Ergo: Weichen zu stellen.

Hameln Marketing und Tourismus GmbH

Frank Lücke
Deisterallee 1
31785 Hameln
Telefon: 05151 9578-10

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