Im Jahre 1571 kamen im Gottesdienstraum der französisch-reformierten Gemeinde Emdens Pastoren und Älteste der niederländischen Flüchtlingsgemeinden in Deutschland sowie Vertreter der Kirchengemeinden „unter dem Kreuz“ aus den noch spanisch-habsburgisch regierten Niederlanden zu einer ersten großen Generalsynode zusammen. Während dieser Synode wurde eine grundlegende Ordnung für die im Entstehen begriffene reformierte Kirche in den Niederlanden geschaffen, die bis heute Gültigkeit hat und den Einfluss auf die Struktur evangelischer Kirchen in Europa nahm. Sie war eine wichtige Impulsgeberin für das Subsidiaritätsprinzip der reformierten Kirche. Wenn der Begriff selbst auch nicht in den Protokollen der damaligen Synode vorkommt, so wird doch im ersten Artikel der Bestimmungen für die Provinzsynoden festgehalten: „Wer zur Provinzsynode entsandt wird, soll ein Bestätigungsschreiben und die vorzulegenden Fragen in schriftlicher Form mitbringen. Dabei wird nur das aufgeschrieben, was in den Konsistorien und Versammlungen der Classes nicht entschieden werden konnte oder was alle Gemeinden der Provinz angeht.“ Die Emder Ausstellung gibt Einblick in die damaligen Verhältnisse und das Zustandekommen der ersten großen Synode der reformierten Kirche in den Niederlanden, die in Emden stattgefunden hat. Doch auch die Lebenswirklichkeit der damaligen Flüchtlinge und ihre vielfältigen Spuren, die sie bis heute hinterlassen haben, werden thematisiert.
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