Berg-Ahorn-Allee „An der Schleuse“ bei Bolzum, © Niedersächsischer Heimatbund e.V. / Foto: Sylvie Lahmann
© Niedersächsischer Heimatbund e.V. / Foto: Sylvie Lahmann

Die Berg-Ahorn-Al­lee „An der Schleu­se“ bei Bolz­um


Berge, Wasser und Natur - so stellen sich viele ihr Urlaubsziel vor. Dazu noch Sonnenschein, frischer Wind und schon wird das Fahrrad aus dem Keller geholt. Dabei muss es nicht immer an die Weser gehen oder in die Mittelgebirge, auch durch unscheinbare, regionale oder lokale Strukturen können wir Urlaubsfeeling erleben.

Zum Beispiel bei der Ahorn-Allee „An der Schleuse“, welche sich entlang der L 410 zwischen Sehnde und Bolzum auf einer Länge von ca. 430 m erstreckt. An ihr führt südlich gelegen ein gut ausgebauter Radweg entlang, welcher von Bolzum aus zum Hildesheimer Stichkanal führt. Bei einer Radelpause auf der nahegelegenen Brücke lässt sich nördlich die begrünte Kalihalde (auch liebevoll Kalimandscharo genannt) des ehemaligen Werkes Friedrichshall 1 begutachten. Auf der südlichen Seite kann man die alte Schleuse Bolzums betrachten. Die Schleuse wurde zwischen 1926 und 1928 nordöstlich von Bolzum parallel zur Eisenbahntrasse nach Hildesheim zwischen dem nach Süden abzweigenden Hildesheimer Strichkanal und dem Mittellandkanal errichtet und war bis 2012 in Betrieb. Anschließend wurde sie teilverfüllt und begrünt. Ebenso wie die Stahlfachwerkbrücke von 1925 - eine der letzten erhaltenen Brücken aus der Bauzeit des Hildesheimer Stichkanals - ist die Schleuse von Sehnde-Bolzum als wichtiges Zeugnis der Wirtschafts- und Technikgeschichte unter Denkmalschutz gestellt worden.

Das genaue Alter der Allee ist nicht bekannt, liegt aber dem Alter der Bäume nach zu urteilen vermutlich zwischen 60 und 80 Jahren. Auf den Karten der preußischen Landesaufnahme von 1877 bis 1912 ist jedoch zu erkennen, dass bereits damals, vor dem Bau des Stichkanals, eine Allee bestand, die Bolzum mit Sehnde verband. Leider ist die Berg-Ahorn-Allee in dieser Länge heute nicht mehr vorhanden. Sie leitet nur noch den Weg bis zur Schleuse und nicht weiter bis über die Kanalbrücke nach Sehnde. Dennoch steht sie als Zeugnis dafür, dass Alleen uns auch inmitten unseres Alltages an Orte führen können und selbst Orte sein können, die uns eine kleine Auszeit und Erholung bieten.

Weitere Infos unter www.alleen-niedersachsen.de

Niedersächsischer Heimatbund

Stephan Plücker
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