Das Überprüfungsverfahren für die Prädikate Mineral- und Moorheilbad sowie die Neuanerkennung als Thermalheilbad konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Am Dienstag, den 22.3.2022 übergab der Staatssekretär des Nds. Wirtschaftsministeriums, Herr Dr. Berend Lindner im Schlösschen von Bad Nenndorf die Urkunde. Die Stadt Bad Nenndorf verfügt somit als erstes Heilbad in Niedersachsen über eine Dreierprädikatisierung. Die Prädikatisierung steigert nicht nur die Attraktivität des Ortes, sondern ist auch Voraussetzung für die Anerkennung als Mittelzentrum.
Die Anerkennung ist ein Qualitätsmerkmal für den erholungs- und heilungssuchenden Gast. In Deutschland sind mehr als 350 Heilbäder und Kurorte ausgezeichnet. Das staatliche Prädikat auf Basis der Qualitätsstandards des Deutschen Heilbäderverbandes garantiert Gesundheitskompetenz. Hier werden natürliche Heilmittel des Bodens, Wassers oder Klimas und traditionelle Heilverfahren angewandt. Zudem bieten die Orte reizvolle Landschaften und saubere Luft, ein vielseitiges Angebot an Freizeitaktivitäten, ausgesuchte Kunst- und Kulturangebote, die Möglichkeiten einer vielschichtigen gesunden Ernährung und eine angemessene Infrastruktur. Als Heilbad mit drei Heilmitteln gehört Bad Nenndorf zu den hochprädikatisierten Orten.
Nach Inkrafttreten der Kurort-Verordnung wurde der damaligen Gemeinde Bad Nenndorf im Jahr 1975 erstmals die Artbezeichnung „Heilbad“ verliehen. Im Rahmen der sog. Reprädikatisierung wurden die in den 70er Jahren verliehenen staatlichen Anerkennungen aller Kur- und Erholungsorte im Jahr 2010 überprüft. Es wurde festgestellt, dass Bad Nenndorf weiterhin die Voraussetzungen eines Heilbades erfüllt. Gleichzeitig wurde die Erlaubnis erteilt, die Artbezeichnung „staatlich anerkanntes Moorheilbad“ sowie „staatlich anerkanntes Mineralheilbad“ zu führen. Ob diese Voraussetzungen weiterhin vorliegen, wir nunmehr alle 10 Jahre überprüft.
Bereits im Jahr 1999 wurden Überlegungen angestellt, zusätzlich das die Besonderheit des Ortes besonders hervorhebende Prädikat „Thermalheilbad“ zu beantragen. Die Ortsmitte wird geprägt durch die Landgrafentherme, welche von der Landgrafenquelle am Ortsrand von Soldorf gespeist wird. Aus dieser Quelle entspringt die über 20 Grad warme „schwefelhaltige Thermalsole“, welche im sog. Soleschuppen am Rande des Kurparks zunächst aufbereitet und anschließend an die Badenden abgegeben wird.
Im Rahmen des Verfahrens zur Überprüfung der bisherigen Anerkennung sowie der Neuanerkennung waren umfangreiche Erhebungsbögen auszufüllen, verschiedene Gutachten vorzulegen sowie eine Ortsbegehung mit Vertreterinnen des Nds. Wirtschaftsministeriums und Mitgliedern des Beirates für Kurorte vorzubereiten. Nur durch die gute Zusammenarbeit verschiedener Leistungsträger vor Ort sowie den erforderlichen politischen Rückhalt konnte diese Aufgabe bewältigt werden.