Es ist ein Jahr zahlreicher Jubiläen im Emsland: Vor 125 Jahren wurde der Dortmund-Ems-Kanal eröffnet, 100 Jahre später ging die gleichnamige Rad-Route an den Start und verbindet seitdem den „Pott mit der Waterkant“ auf Radwegen durch das Emsland. Daneben gibt es den Ems-Radweg seit 20 Jahren, der von den Quellen in Hövelhof bis zur Mündung in die Nordsee führt.
Es sind beides bedeutsame und beliebte Fernradwege, die durch die jüngst gekürte meist befahrene Radregion Deutschlands lenken. Das Ergebnis stammt aus der diesjährigen Befragung des Allgemeinden Deutschen Fahrrad-Clubs.
Ein weiterer Radfernweg, der gleichzeitig symbolisch für den Start der erfolgreichen radtouristischen Entwicklung des Tourismus im Emsland steht, ist die Emsland-Route. Sie wurde vor 30 Jahren offiziell eröffnet und hatte das Ziel “die ganze landschaftliche Vielfalt des Emslandes mit ihren Sehenswürdigkeiten“ per Rad entdecken zu können.
Das gesamte Streckennetz der Emsland-Route umfasste einst eine Länge von 820 Kilometern inklusive der Hauptroute, die mit 280 Kilometern beziffert wurde und schon damals alle Sehenswürdigkeiten auf einem Rundweg verband.
Im Mai 1994 luden der amtierende Landrat Josef Meiners, der Oberkreisdirektor Hermann Bröring und der frühere Amtsleiter für Wirtschaft und Tourismus, Herbert Rolfes, zur offiziellen Eröffnung ein. Das Tagesprogramm für die Vertreter der Städte und Gemeinden beinhaltete u.a. eine 15 Kilometer lange Radtour auf dem neuen Rundweg. Museumsbesuch, Schifffahrt und die Vorstellung der Erstauflage der Radwanderkarte aus dem renommierten BVA Verlag rundeten das Ereignis ab. Hermann Bröring wurde derzeit in der Zeitung mit seiner Aussage zitiert, dass „der Fremdenverkehr in unserer Region immer mehr an Bedeutung gewinne“.
So wurden die Weichen für mehr Wege gestellt, die den Radtourismus im Emsland voranbrachten. Der Name der Route ist geblieben. Er bezieht sich allerdings nicht mehr auf das gesamte Streckennetz. Dieses wurde im Laufe der Zeit immer mehr verdichtet, so dass bis heute ein Fahrradknotennetz mit beachtlichen 2.660 km Radwegen entstanden ist. Es ermöglicht, die Region flexibel und individuell von Punkt zu Punkt zu entdecken oder die Landschaftsräume auf über 50 Touren zu erfahren: das Nördliche Emstal, den Hümmling, das Bourtanger Moor, das Hasetal und das Südliche Emsland.
Umfangreiches Kartenmaterial und ein digitaler Tourenplaner unterstützen im Vorfeld und während der Fahrt. Der Rundkurs selbst misst mittlerweile 395 Kilometer. Er verbindet nach wie vor die Sehenswürdigkeiten im Emsland, beispielsweise die riesigen Trockendocks der weltbekannten Meyer Werft in Papenburg und das Blumenmeer des Erlebnisparks Emsflower in Emsbüren.
Das ehemalige Logo, ein Sechseckschild, wurde durch ein modernes Routen-Logo ersetzt und ist in dem altbewährten und bundesweit bekannten Ausschilderungssystem von Ziel- und Zwischenwegweisern integriert. Rund 65 Infotafeln sind hinzugekommen. Sie weisen am Wegesrand auf die Umgebung, ihre Attraktionen, Geheimtipps und Einkehrmöglichkeiten hin.
Denn mit dem radtouristischen Angebot, das vom Koffertaxi bis hin zum Kartenmaterial viel für Radfreunde bietet, hat sich auch das Freizeitangebot stetig weiterentwickelt. „Die Emsland-Route besticht durch Vielfältigkeit“ hieß es einst in der Überschrift vor 30 Jahren. Heute ist diese Aussage auf das gesamte Tourismusangebot übertragbar.
Ausführliche Informationen zum emsländischen Radrundkurs sind auf www.emsland-route.de zu finden.